28.09.2013
.... ein Traum wurde zum Verlangen. Ich habe mich schon 1998 in einen W108 verliebt, als ein Bekannter von dem Bruder meiner Freundin damit vorrollte. Da ich zu der Zeit gerade mit der Berufsausbildung angefangen hatte, hatte ich jedoch kein Geld für so ein Spielzeug.
Hier in München habe ich dann durch den W123 Kontakt zu Herrn U. Riedelechner (Autohaus Reiter) gefunden, der so einen W108 als 3.5 V8 (von AMG auf 3.8l aufgebohrt fährt). Durch diese Begegnung wurde mein Verlangen nach dem W108 wiedererweckt.
Nachdem ich gut ein halbes Jahr lang nach einem W108 gesucht habe und soviele wunderschöne "rostfreie" im Top Zustand erhaltene Fahrzeuge gesehen habe, die sich nach näherer Begutachtung jedoch als Kernschrott herausstellten, habe ich dann Anfang September einen interessanten W108 280SE 4.5 in Lindwedel bei Herrn Wollny gefunden.
Dieser wurde auch als rostfrei angepriesen, was mich schon wieder stutzig machte.
Aber ich wollte dem Wagen eine Chance geben und rief dort an.
Am Telefon wurde mir versichert das dieser Wagen rostfrei ist und auch sonst bis auf ein paar optische Mängel noch ganz gut da steht.
Ich forderte dann Bilder von den bekannten Schwachstellen.
Nach kurzer Begutachtung der zahlreichen Fotos war mir klar, das dieser Wagen wirklich in einem rostfreien Zustand ist, sogar die Schwellerspitzen vorne sind noch unangetastet und original.
Ich machte dann telefonisch eine Kaufzusage und fuhr zwei Wochen später nach Lindwedel ca. 30km nördlich von Hannover, um den Wagen dort in Empfang zu nehmen.
Vor Ort habe ich dann eine kurze Probefahrt gemacht und mich unter das Auto gelegt um den beschriebenen Zustand zu überpürfen.
Es war alles so wie beschrieben in einem guten Zustand und so wurde ich Besitzer eines 280SE 4.5.
Ich habe den Wagen dann störungsfrei auf eigener Achse gute 660km bis nach München gefahren.
29.09.2013
Am nächsten Tag kamen die ersten Probleme. Die Ladekontrollleuchte flackerte und der Motor lief nicht mehr sauber rund.
Ich habe mir dann einen neuen Lichtmaschinenregler gekauft und diesen ausgetauscht. Nach kurzer Fahrt ging das Lämpchen dann aus und der Wagen lief auch wieder vernünftig, bis zum .......
.....17.10.2013
Heute wollte ich zum Schuppen rausfahren und dort ein paar Ersatzteile abholen. Ich bin bis Karlsfeld gekommen. Da fing der Motor wieder an zu stottern und nahm kein Gas an und plötzlich war der Motor aus, mitten auf der 2-3 spurigen Straße!!! Super!
Naja, ich konnte noch an die Ampel rollen, die zum Glück gerade auf Rot umgesprungen ist. Dann erstmal den Warnblinker anmachen, damit die Leute hinter mir wissen, das was nicht stimmt. Doch der Warnblinker ging auch nicht mehr an -> Batterie leer.
Super Sache sind auch die elektrischen Fensterheber wenn die Batterie leer ist. So musste ich mit offener Tür den Wagen wegschieben und konnte nicht einfach durchs Fenster greifen. Nach einer halben Stunde kam dann der alarmierte gelbe Engel. Kurz Starthilfe gegeben und der Wagen sprang sofort an, da war mir klar, das Lichtmaschinenregler nicht die einzige Ursache war.
Ich habe dann über einen guten Tipp ein generalüberholte Lichtmaschine von Herrn Peter Breuer bekommen, der sich auf Lichtmaschinen und Anlasser für Oldtimer spezialisiert hat.
Hier der Link http://www.breuer-peter.de/index.php/startseite.html
Nachdem die neue Lima drin war, ging das Lämpchen auch wieder aus und der Wagen lief wieder sauber.
09.11.2013
Um den Wagen zu vor Rost zu schützen, habe ich mich entschlossen diesen komplett mit Mike Sanders versiegeln zu lassen, was wie auch schon bei meinem W123, Herr Rührmeyer von RR-Mobile übernommen hat.
Hier ist der Link: http://www.rr-mobile.de/index.html
Zuvor musste der Wagen jedoch zerlegt werden und folgende Sachen mussten ausgebaut werden:
- alle Türverkleidungen
- Fußraumverkleidungen vorne
- B-Säulenverkleidungen
- Kofferraumverkleidungen
- Verkleidungen der Radläufe
- Lufthutze unter den Wischern
19.11.2013
Heute konnte ich den Wagen dann wieder abholen.
Die ganze Versiegelung hat inkl. neuer Mercedes Verschlussstopfen 520 Euro gekostet und der Wagen ist nun ca. 15kg schwerer ;-)
Hier mal einige Impressionen vom Fahrzeug mit Mike Sanders Versiegelung
22.11.2013
Dann kam der Zusammenbau.
Da die Zentralverriegelung ohne jegliche Funktion war, habe ich zunächst probiert mit einer Unterdruckpumpe, die man auch zum Bremsflüssigkeitswechsel verwenden kann, die Undichtigkeiten zu lokalisieren.
Hierbei stellte sich heraus, das die Türelemente von der Beifahrertür, Fondtür links und Kofferraumklappe, sowie der Schlauch auf der Beifahrerseite undicht waren.
Habe dann Nachfertigungen der Unterdruck Membranen von einem Ebay Händler gekauft.
Die Membranen sind ursprünglich für den W123, wurden aber so modifiziert, dass man die Gewindestangen des W108 oben einschrauben kann.
Habe für 6 dieser Membranen 79 Euro bezahlt.
Bin dann ganz günstig (umgerechnet 15 Euro) an ein neues Unterdruckelement für den Kofferaum gekommen. Dieses habe ich als Neuteil von einem Hänlder aus den USA bekommen und zusätzlich habe ich einen neuen originalen Gebläsemotor für umgerechnet 70 Euro dazu gekauft ;-)
Links ist das neue Element und rechts ist das undichte alte Element
Hier war der Unterdruckschlauch im Kofferraum undicht. Die kleine Schelle die die Schläuche hält war angegammelt und hat den Schlauch anscheinend innerhalb der 41 Jahre durchgescheuert.
Habe bei dem Ebayhändler i-v-b 5m Druckluftschlauch PE (Polyethylen) mit 5mm Außen- und 3mm Innendurchmesser gekauft und diesen dann neu verlegt. Sieht aus wie der Originlaschlauch und hat inkl. Versand 7 Euro gekostet.
23.11.2013
Da ich die Türpappen vor Feuchtigkeit schützen möchte, habe ich mich entschlossen Türfolien zu verbauen. Hierzu habe ich mir Türfolien vom W123 bei Mercedes gekauft, kosten nur 1-2 Euro das Stück. Da die Türfolien natürlich nicht 100% beim W108 passen, habe ich die zunächst mit Sprühkleber an der Tür befestigt und habe dann das überflüssige Material abgeschnitten.
24.11.2013
Da die ganzen US W108 zum Großteil mit Weißwnadreifen rumfahren, habe ich mir von der Firma Ravus http://www.ravus.de/ 4 Weißwandringe in 14" bestellt, die man nachträglich und kinderleicht anbringen kann.
21.12.2013
Nachrüstung eines MP3 Anschlusses.
Zunächst wollte ich das Becker Europa II Stereo gegen ein Becker Monza Cassetten Radio tauschen.
Nachdem ich gesehen habe, dass das Becker Europa II jedoch eine 7-polige Stereo Buchse auf der Rückseite hat, habe ich mich entschlossen einen MP3 Adapter zu löten.
Hierzu habe ich von Conrad einige Kleinteile bestellt:
- 3,5mm Klinkensteckerkabel (1,5m)
- 7-poligen DIN Stecker
- schaltbare 3,5mm Stereo Buchse
- Lötzinn (war noch da)
- Schrumpfschlauch
Dann habe ich ein Kabel angefertigt bei dem auf beiden Seiten ein 3,5mm Klinkenstecker war und ein weiteres Kabel bei dem auf einer Seite die schaltbare Klinkenbuchse ist und auf der anderen Seite der 7-ploige DIN Stecker
da die Nachrüstung des MP3 PLayers "unsichtbar" sein sollte, habe ich das Kabel ans Radio angeschlossen und habe das Ende mit der schaltbaren Klinkenbuchse zum Handschuhfach gelegt. Hier habe ich vorsichtig ein 6mm großes Loch in den Kunststoff gebohrt und die Klinkenbuchse montiert, so dass man auf der Innenseite nur das kleine Loch für den Anschluss sieht.
Ein Widerstand war hier nicht nötig, da der MP3 von der Lautstärke her regelbar ist und ich den eh ganz aufdrehen muss, damit man vernünftig etwas hören kann. Mit der jetzigen Einstellung ist es so, das die Radio Lautstärke fast gleich laut ist, wie das MP3 Signal. D.h. wenn ich den Klinkenstecker wieder aus der Buchse ziehe und somit wieder das Radio Signal abgespielt wird, so muss ich keine Lautstärken Änderung am Radio vornehmen.